v.l.n.r.: Diana Kovaleva, Marion Riedel und Ina Haug
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Gesucht: Unternehmen, die sich kümmern

Von am 22.05.2023 0 Kommentare
Themen:resilient

Drei HFT-Alumnae beschäftigt die mentale Gesundheit

Ende 2020 standen drei HFT-Master-Studentinnen vor der Wahl: Auslandssemester oder ein weiteres Praktikum? Mitten in einer Pandemie keine wirklich attraktiven Optionen. Also entschieden Sie sich für eine dritte Möglichkeit: das Praktikum im eigenen Unternehmen. Klar, das muss man vorher gründen. Das geht so einfach? Bei der HFT Stuttgart schon. Eine Entscheidung, die keine der drei jungen Frauen bisher bereut hat. Heute helfen sie Unternehmen dabei, sich um die eigenen Mitarbeiter:innen zu kümmern. Hier erzählen sie von ihrem Weg.

Angefangen hat alles im Herbst 2020: Bei uns drei Wirtschaftspsychologinnen stand im dritten Mastersemester das Praxissemester an. Dank Corona war die Option ins Ausland zu gehen nicht sonderlich prickelnd und auch ein weiteres Praktikum (voraussichtlich vorwiegend im Homeoffice) lockte uns nicht. Als unsere Professor:innen (ganz vorne mit dabei: Wirtschaftspsychologie-Professor Patrick Planing) dann fleißig für die Option "Praktikum im eigenen Unternehmen warben", waren es wir drei, Marion Riedel, Diana Kovaleva und ich, die dachten „Ja, wieso nicht, lasst es uns versuchen“. Und so starten wir ganz unverblümt und wurden Teilnehmerinnen der ersten Runde von Startplan, dem Startup-Programm des HFT-Gründungszentrums Plan G.

Zu Beginn stellten sich einige Fragen:

Zum Glück wurden wir zur Beantwortung dieser Fragen von Plan G an die Hand genommen, mit besonderer Unterstützung (damals wie heute) von unserer Mentorin HFT-Innovationsmanagerin Elena Schön. Und so kam dann die Idee auf, dass wir uns mit psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz beschäftigen wollen – ein Thema, das zunehmend relevanter wird. Die Studien und Zahlen sprechen für sich.

Unsere Lösung gegen psychische Belastungen am Arbeitsplatz

Um psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu stärken und um die Stigmatisierung rund um psychische Erkrankungen aufzulösen, haben wir eine Software entwickelt, mit der psychische Belastungen am Arbeitsplatz messbar werden. Unternehmen erfahren in Zahlen, wie es ihren Mitarbeitenden psychisch geht und welche Themen besonders belastend und stressig sind, aber auch welche Dinge bereits gut laufen. Daraufhin können sinnvolle Maßnahmen abgeleitet werden, um Belastendes zu reduzieren und die Resilienz zu stärken.

Was ist das für euch?

"Für uns ist Resilienz die Fähigkeit von Personen mit schwierigen Situationen umgehen zu können und eine adäquate Lösung zu finden. Diese Fähigkeit ist zum einen abhängig von der eigenen Person, aber auch vom Umfeld, in dem die Person sich bewegt. So können Arbeitsplätze die Resilienz mehr oder weniger gut fördern und Unternehmen sollten sich ihres Einflusses auf die Resilienz der Mitarbeitenden bewusst sein und diesen positiv nutzen."

Ina Haug (Mental Health Expertin und Mitgründerin von improveMID)

Resilienz

Hatten wir einfach nur Glück?

Dass wir nach dem Praxissemester mit unserer Startup-Idee weitermachen, war nicht von Anfang an geplant, aber irgendwie kamen wir nicht darum herum: wir haben in der Startup-Szene weitere Programme  durchlaufen, Preise gewonnen, mit Kunden zusammengearbeitet und sogar eine Förderung vom Land Baden-Württemberg bekommen, welche uns ein Jahr lang finanziell abgesichert hat. Zwischendurch waren wir ein Team von sieben Personen und fragten uns immer wieder „Wie ist das alles passiert? Haben wir einfach Glück gehabt? Wieso läuft es so gut?“ Ja, wieso eigentlich?

Ich denke, ganz wesentlich waren drei Punkte:

  • Wir sind ein wunderbares Team und stecken viel Energie in unsere Unternehmenskultur.
  • Wir wurden von Anfang an von der HFT Stuttgart sehr gut unterstützt (besonderer Dank an Prof. Dr. Patrick Müller) und hatten die Möglichkeit direkt mit Kunden zusammenzuarbeiten.
  • Wir sind drei Frauen, die aus der Wissenschaft heraus ein technisches Produkt entwickelt haben – das erzeugt Aufmerksamkeit (ich möchte hier bewusst nicht in die „Frauen in der Startup-Welt“-Debatte eintauchen, sonst wird aus dem Blogartikel schnell ein Buch…).

Wo stehen wir heute?

Aktuell bedienen wir weiter unsere Kunden, tüfteln an unserer Software und genießen es, in unserem Tempo und dabei selbstbestimmt wachsen zu können. Gleichzeitig sind wir drei Gründerinnen zu jeweils 50% an der HFT Stuttgart angestellt und unterstützen im Change- und Projektmanagement bzw. im Plan G-Team. In Summe sind wir ein ganz wundervolles Beispiel, wie die Gründung eines Startups mit der Hochschule verknüpft werden kann!

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