Ende 2020 standen drei HFT-Master-Studentinnen vor der Wahl: Auslandssemester oder ein weiteres Praktikum? Mitten in einer Pandemie keine wirklich attraktiven Optionen. Also entschieden Sie sich für eine dritte Möglichkeit: das Praktikum im eigenen Unternehmen. Klar, das muss man vorher gründen. Das geht so einfach? Bei der HFT Stuttgart schon. Eine Entscheidung, die keine der drei jungen Frauen bisher bereut hat. Heute helfen sie Unternehmen dabei, sich um die eigenen Mitarbeiter:innen zu kümmern. Hier erzählen sie von ihrem Weg.
Angefangen hat alles im Herbst 2020: Bei uns drei Wirtschaftspsychologinnen stand im dritten Mastersemester das Praxissemester an. Dank Corona war die Option ins Ausland zu gehen nicht sonderlich prickelnd und auch ein weiteres Praktikum (voraussichtlich vorwiegend im Homeoffice) lockte uns nicht. Als unsere Professor:innen (ganz vorne mit dabei: Wirtschaftspsychologie-Professor Patrick Planing) dann fleißig für die Option "Praktikum im eigenen Unternehmen warben", waren es wir drei, Marion Riedel, Diana Kovaleva und ich, die dachten „Ja, wieso nicht, lasst es uns versuchen“. Und so starten wir ganz unverblümt und wurden Teilnehmerinnen der ersten Runde von Startplan, dem Startup-Programm des HFT-Gründungszentrums Plan G.
Zu Beginn stellten sich einige Fragen:
Zum Glück wurden wir zur Beantwortung dieser Fragen von Plan G an die Hand genommen, mit besonderer Unterstützung (damals wie heute) von unserer Mentorin HFT-Innovationsmanagerin Elena Schön. Und so kam dann die Idee auf, dass wir uns mit psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz beschäftigen wollen – ein Thema, das zunehmend relevanter wird. Die Studien und Zahlen sprechen für sich.
Um psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu stärken und um die Stigmatisierung rund um psychische Erkrankungen aufzulösen, haben wir eine Software entwickelt, mit der psychische Belastungen am Arbeitsplatz messbar werden. Unternehmen erfahren in Zahlen, wie es ihren Mitarbeitenden psychisch geht und welche Themen besonders belastend und stressig sind, aber auch welche Dinge bereits gut laufen. Daraufhin können sinnvolle Maßnahmen abgeleitet werden, um Belastendes zu reduzieren und die Resilienz zu stärken.
Dass wir nach dem Praxissemester mit unserer Startup-Idee weitermachen, war nicht von Anfang an geplant, aber irgendwie kamen wir nicht darum herum: wir haben in der Startup-Szene weitere Programme durchlaufen, Preise gewonnen, mit Kunden zusammengearbeitet und sogar eine Förderung vom Land Baden-Württemberg bekommen, welche uns ein Jahr lang finanziell abgesichert hat. Zwischendurch waren wir ein Team von sieben Personen und fragten uns immer wieder „Wie ist das alles passiert? Haben wir einfach Glück gehabt? Wieso läuft es so gut?“ Ja, wieso eigentlich?
Ich denke, ganz wesentlich waren drei Punkte:
Aktuell bedienen wir weiter unsere Kunden, tüfteln an unserer Software und genießen es, in unserem Tempo und dabei selbstbestimmt wachsen zu können. Gleichzeitig sind wir drei Gründerinnen zu jeweils 50% an der HFT Stuttgart angestellt und unterstützen im Change- und Projektmanagement bzw. im Plan G-Team. In Summe sind wir ein ganz wundervolles Beispiel, wie die Gründung eines Startups mit der Hochschule verknüpft werden kann!
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