Nachhaltigkeit braucht Kreativität! Das haben die Studierenden des 4. Semesters Innenarchitektur im Sommersemester eindrucksvoll bewiesen. Unter dem Motto „New- Learning – Zukunftsorientierte Lernräume“ widmeten sich die Studierenden ein Semester lang dem Thema Lernraumarchitektur und mussten dabei tief in die bauliche Vergangenheit der Hochschule reisen, denn der zur Verfügung stehende Raum, diente jahrelang als Materiallager und Abstellraum. Entsprechend herausfordernd stellte sich die Aufgabe für die angehenden Innenarchitekt:innen dar. Abgenutzte Holzböden, in die Jahre gekommene Einbauschränke, defekte Fenster und Verschattungen sowie schlechte Lichtverhältnisse bildeten den Ausgangs- und Startpunkt für das anspruchsvolle Semesterprojekt.
Unter der Leitung von Prof. Karsten Weigel (Professor für Innenarchitektur und Möbelentwurf) sowie Johanna Sedlmair und Anke Pfeiffer (beide Leitung SkiLL) entwickelten die Studierenden ihren ganz eigenen Blick auf das Thema Lernraum und berücksichtigten in ihren Modellen und Designüberlegungen eine nachhaltige Ressourcennutzung. Ziel war es eine mit der Umgestaltung verbundene Umweltbelastung weitestgehend zu reduzieren und gleichzeitig eine anregende Lernumgebung zu schaffen.
Die ursprünglichen Gegebenheiten des Raums wurden von den Studierenden kreativ ausgelotet und produktiv genutzt. Oder umgenutzt! So wurden vorhandene Einbauschränke aufgearbeitet und zu individuellen Lernnischen umfunktioniert. Sitzmöbel und Tische wurden weitestgehend aus wiederverwendeten Materialien hergestellt. Eine alte Tischtennisplatte dient zukünftig als Besprechungs- und Arbeitstisch und Möbel aus Stahlrohr lassen sich flexibel als Tisch-und-Stuhl-Set oder Sitzreihe kombinieren. Alte Schließfächer wurden repariert, umweltfreundlich lackiert und stehen nun als Raumteiler und Präsentationsfläche zur Verfügung.
Der Boden, die Fenster und Jalousien wurden in mühevoller Handarbeit von den Studierenden abgeschliffen und wieder in Stand gesetzt. Dies wertet den Raum nicht nur optisch besonders auf, sondern verdeutlicht darüber hinaus den Mehrwert einer nachhaltigen Herangehensweise. Mit einfachen Reparaturen, Renovierungsarbeiten und viel kreativer Energie lassen sich auch stark sanierungsbedürftige Räume kostengünstig und umweltschonend wieder für den Lehrbetrieb nutzbar machen.
Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Unsere Studierenden haben mit ihrem Semesterprojekt engagiert und ideenreich bewiesen, wie eine klimakompetente Raumgestaltung zukünftig gelingen kann. Durch die geschickte und kreative Verbindung von Grundelementen der Innenarchitektur, Aspekten der Pädagogik sowie Prinzipien des nachhaltigen Handelns entsteht an der HFT Stuttgart ein inspirierender Lernraum, der bereits in den Lehrbetrieb integriert werden konnte.
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