Transformationsblog / HFT Stuttgart setzt Maßstäbe: Nachhaltigkeit in der Informatik

HFT Stuttgart setzt Maßstäbe: Nachhaltigkeit in der Informatik

Die Hochschule für Technik Stuttgart nimmt eine Vorreiterrolle ein und integriert als eine der ersten Hochschulen das Thema Nachhaltigkeit in der IT fest in ihr Lehrangebot. Die Vorlesung „Green IT“ behandelt umfassend die Energieeffizienz von Software und IT-Systemen – ein Thema, das in Zeiten der Klimakrise zunehmend an Bedeutung gewinnt. 

IT als Teil der Lösung – und des Problems

Lange galt die IT als Treiber von Innovationen, die zur Reduktion von CO₂-Emissionen beitragen. Doch mittlerweile zeigt sich: Software und digitale Prozesse selbst sind für einen erheblichen Anteil am globalen Energieverbrauch verantwortlich. Immer leistungsfähigere Hardware und Cloud-Dienste wurden bisher oft als Lösung für ineffiziente Software gesehen. Doch dieser Ansatz stößt an seine Grenzen. Der Energieverbrauch und die damit verbundenen Emissionen müssen direkt in der Softwareentwicklung adressiert werden.

Was heißt das für Sie?

“Klimakompetenz bedeutet für mich, dass auch die IT eine entscheidende Rolle beim Kampf gegen die Klimakrise spielen muss. Dabei sehe ich drei zentrale Handlungsfelder:

Nachhaltigkeit durch IT: IT kann dazu beitragen, CO₂-Emissionen zu reduzieren, indem Prozesse digitalisiert werden.

Nachhaltigkeit in der IT: Energieeffiziente Anwendungen und für die Anwender passgenaue Lösungen minimieren den Ressourcenverbrauch.

Nachhaltigkeit durch intelligente Lastverlagerung: Durch das gezielte Verschieben von Rechenlasten beispielsweise in Zeiten oder Regionen mit geringeren CO₂-Emissionen.

Dieses Bewusstsein für die Herausforderungen und die Lösungsansätze möchte ich unseren Studierenden mit auf ihren Berufsweg geben.”

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Wanner

Klimakompetenz

Ganzheitlicher Blick auf Green IT

Mit der Vorlesung Green IT vermittelt die HFT Stuttgart den Studierenden ein umfassendes Verständnis für nachhaltige IT. Dabei geht es nicht nur um energieeffiziente Algorithmen, sondern um einen ganzheitlichen Ansatz:

  • Rolle der IT beim Klimaschutz
  • Regulatorische Rahmenbedingungen und Anforderungen von Stakeholdern
  • Messung und Monitoring von Energieverbrauch und CO₂-Emissionen
  • Einfluss von Datenstrukturen, Algorithmen, Programmiersprache, Laufzeitumgebung, Datenbankdesign und -zugriff und anderen Praktiken der Softwareentwicklung auf Energieeffizienz
  • Energieeffiziente Softwarearchitekturen
  • Nachhaltige Cloud-Nutzung und ressourcenschonende IT-Infrastrukturen
  • Optimierungspotenziale im Entwicklungsprozess
     

Mit diesem innovativen Lehrangebot setzt die HFT Stuttgart ihren Anspruch „klimakompetent, resilient, vernetzt“ in die Praxis um: Sie befähigt Studierende, nachhaltige Softwarelösungen zu entwickeln, die sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Herausforderungen meistern und damit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Digitalisierung leisten. Die Vorlesung kann von Studierenden des Bachelors Informatik, des Bachelors Wirtschaftsinformatik und des Masters Digitale Prozesse und Technologien besucht werden. 

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